Es war 1988, als Willi Eppert aus München wahllos an jeden Fahrer einer BMW Limousine 2500 – 3.3 Li eine Art Wurfzettel verteilte, auf dem der verdutzte Leser aufgefordert wurde, mit seinem wunderbaren Fahrzeug bayerischer Automobilbaukunst an einem Stelldichein auf dem Gelände des Dachauer Schlosses in der Nähe von München teilzunehmen. Schon damals, gerade elf Jahre nach Produktionsende, waren die werksintern E3 genannten großen Sechszylinder im Verhältnis zur Produktionsstückzahl im Straßenbild kaum noch vertreten.
Einem Teil der E3-Besitzer war die Besonderheit ihres Autos gar nicht bewusst, und sie waren in ihrer Eigenschaft als “Zufallsbesitzer” und “Nicht-Enthusiasten” an solch einem Ansinnen gar nicht interessiert. Für alle anderen wurde das Treffen zusätzlich in einer uns allen bekannten Zeitschrift angekündigt. So konnte der Initiator der ungewöhnlichen Idee im Juli 1988 eine Gruppe von 15 E3-Fahrern im Biergarten zu Schloss Dachau begrüßen. Der Konsens über die Stellung des E3 unter den Automobilen war schnell gefunden: Ein unbeachteter und fast vergessener Meilenstein nicht nur der BMW Automobilgeschichte mit dem “Zeug zum Klassiker”. Um dem Wunsch der begeisterten Anwesenden Rechnung zu tragen, wurde ein unregelmäßig stattfindender Stammtisch initiiert.
Damit begann die Arbeit: Es wurden weitere Kontakte zu E3-Fahrern geknüpft, Adressenregister angelegt, gemeinsame Aktionen durchgeführt und natürlich Benzingespräche geführt. Im fast zeitgleich und ebenfalls aus der “Dachauer Gruppe” entstandenen seelenverwandten E3-Stammtisch Mittelfranken fand sich die erste Gruppe organisierter Verbündeter.
Bereits 1988 wurden E3-Treffen im kleineren Rahmen veranstaltet. Im Laufe des Jahres 1989 konnte sich der Interessierte schnell davon überzeugen, dass die Begeisterung der ersten Monate keine vorübergehende Erscheinung sein sollte. Vielen Unkenrufen zum Trotz wurden die Teilnehmerzahlen der Veranstaltungen stetig größer und die Beschäftigung mit dem Thema BMW E3 immer intensiver. Ebenso stellte sich bald ein immer engerer Kontakt zur gleichzeitig entstandenen Szene rund um die E3 Interessengemeinschaft Mittelfranken ein.
Einige besonders “überzeugte” E3-Fahrer machten sich über grundsätzliche Fragen der neu entstandenen Gemeinschaft Gedanken. Der verwaltungstechnische Aufwand und die damit verbundenen Kosten, die zunächst ausschließlich von Einzelpersonen getragen wurden, mussten in eine organisatorisch durchführbare Form gebracht werden.
So wurde die Gründung des BMW E3 Limousinen Club e.V. beschlossen, und nach Kontaktaufnahme mit der damals zuständigen BMW Cluborganisation und der BMW AG war es im Juni 1990 soweit: 15 Gründungsmitglieder unternahmen die ersten Schritte zur Entwicklung des heutigen Clubprofils.
In den Neunzigern machte der Club mit überregionalen reinen E3-Treffen, mehrtägigen Touren (auch ins europäische Ausland), oder dem zum “Jour fixe“ gewordenen E3-Fahrsicherheitstraining während des Jahrestreffens beim Oldtimer-Grand-Prix am Nürburgring auf sich aufmerksam. Innerhalb der BMW-Clubfamilie beteiligte man sich aktiv an themenbezogenen Auftritten auf dem gemeinsamen TechnoClassica-Stand.
Engagierte Interessenvertretung und aktive Mitarbeit in den übergeordneten Gremien der BMW Cluborganisation, Kontaktaufnahme mit ausländischen Clubs und Registern bis hin zur heutigen Internationalen Klassik- und Typenclubsektion gingen erfolgreich einher mit Projekten wie dem gemeinsamen Clubmagazin “Die Nische“ und den gemeinsamen Großtreffen und Tourveranstaltungen (z.B. den Bavaria-Touren 2002 und 2006).
Ebenso geschlossen wie unser Clublogo in optischer Hinsicht ist die Ansicht der E3-Fahrer über die Typenbaureihe BMW 2500 – 3.3 Li. Im Gegensatz zu den anderen Vertretern der zeitgenössischen BMW-Produktpalette vereinigt sie die spezifischen BMW-Tugenden der Hahnemann-Ära auf unnachahmliche Weise und definiert die Charakteristik der Sportlimousine. Die einzelnen Vertreter der E3-Limousinen verkörpern die Maximalwerte der damaligen Produktpalette unter sich, wie z.B. das teuerste, qualitativ hochwertigste, komfortabelste, mit dem modernsten Fahrwerk ausgestattete Modell und nicht zuletzt auch das (mit Ausnahme der Homologationsvarianten 2002 Turbo und CSL) Modell mit dem geringsten Leistungsgewicht!
Die Zusammenarbeit des BMW E3 Limousinen Club e.V. mit den zuständigen Mitarbeitern des Hauses BMW ist auch Voraussetzung dafür, dass die Benutzung und der Erhalt der E3-Limousinen auch in Zukunft für uns außer Frage stehen werden. Denn nicht umsonst sind dies zwei der Hauptaufgaben des Clubs.